Das Programm zeigt Ihnen jahrhundertealte kirgisische Nationalpferdespiele: „Ringkampf auf Pferden um eine Ziegenleiche“ - „Ulak tartysh“, „Ringkampf auf Pferden“ - „Oodarysh“, „Münzen vom Boden aufsammeln im Galopp“ - „Tyin enmei“, „Der Braut nachjagen“ - „Kyz kuumai“.

​

1. Ringkampf auf Pferden um eine Ziegenleiche - „Ulak tartysh“.

Dies ist ein sehr verbreitetes nationales Spiel der Kirgisen - Ringkampf auf Pferden um eine Ziegenleiche. Es gibt 2 konkurrierende Teams mit einer gleichen Anzahl von Reitern - 2-4 Spieler. Der ebene Spielplatz ist 200-400 m breit und 100-150 m lang. Die gegenüberliegenden Seiten, markiert mit Flaggen, stellen symbolisch „die Tore“ dar, etwa 10 m breit. Ein Kreis - „mara“ - mit einem Durchmesser von 6 m wird in der Mitte des Spielplatzes gezeichnet, wo eine enthauptete Ziegenleiche mit abgeschnittenen Gliedmaßen platziert wird. Die Leiche wiegt durchschnittlich 30-40 kg, manchmal ist sie viel schwerer. Die Zeit eines Treffens beträgt 15 Minuten. Wenn der Schiedsrichter das Signal gibt, reiten die Kapitäne der Teams auf „die mara“ zu, begrüßen sich und beginnen, die Ziegenleiche vom Boden aufzuheben. Sobald sie vom Boden gehoben ist, schließen sich die restlichen Spieler dem Ringkampf an. Das Team, das es schafft, die Leiche am häufigsten zu ihren Gegnertoren zu tragen, gewinnt das Spiel.

2. Ringkampf auf Pferden - „Oodarysh“.

Es ist eines der beliebtesten Spiele. Zwei Reiter versuchen, sich gegenseitig vom Pferd zu ziehen. Es ist erlaubt, den Rivalen zusammen mit seinem Pferd zu werfen. Nach den bestehenden Regeln umfassen Oodarysh-Wettbewerbe 4 Gewichtsklassen, es gibt Einzel- und Teammeisterschaften. Das Alter der Teilnehmer - ab 19 Jahren. Die Größe des Feldes - 30 m im Durchmesser. Die für den Ringkampf gegebene Zeit beträgt 10 Minuten. Der Reiter, der es schafft, den Rivalen von seinem Pferd zu ziehen oder ihn zusammen mit dem Pferd zu Boden zu werfen, gewinnt den Wettbewerb. Die Punkte des Wrestlers werden für den Vorteil im Kampf, für die geringere Anzahl von Verweisen durch die Schiedsrichter vergeben.

3. Münzen vom Boden aufsammeln im Galopp - „Tyin enmei“.

In diesem Wettbewerb beträgt die Entfernung von der Start- bis zur Ziellinie etwa 100 m. Auf das Zeichen des Schiedsrichters reitet ein Teilnehmer zur Startlinie. In einer Entfernung von 50-60 m von der Ziellinie befindet sich eine mit hellem Sand oder Sägemehl markierte Stelle, damit die dort liegende Münze vom galoppierenden Teilnehmer gesehen werden kann. Wenn ein Teilnehmer zu einem langsamen Tempo übergeht oder das Pferd im Moment des Münzaufhebens anhält, wird das Ergebnis nicht gezählt und der Lauf kann nicht wiederholt werden. Die Zeit wird von der Start- bis zur Ziellinie gemessen. Falls der Reiter herunterfällt, muss er sein Pferd wieder besteigen und bis zur Ziellinie galoppieren, andernfalls wird er aus dem Spiel entfernt. Jeder Teilnehmer darf 3 Läufe machen. Der Athlet, der die Münze am häufigsten aufhebt, gewinnt das Spiel.

4. Der Braut nachjagen - „Kyz kuumai“.

In vergangenen Tagen war das Spiel ein Teil des Hochzeitsrituals. Die Braut, der Bräutigam und Djene - eine Schwägerin - mit den Freunden nahmen am Spiel teil. Die Braut tat ihr Bestes, um von ihrem Verlobten wegzugaloppieren, die Schwägerin unterstützte sie dabei. Der Bräutigam musste sie einholen und damit seine Liebe zu ihr und sein Recht, sie zu heiraten, beweisen. Dieses traditionelle Volksspiel wird oft auf den grünen Wiesen der hohen Bergweiden und Rennbahnen in modernen Zeiten abgehalten. Mehrere Paare berittener Spieler (ein männlicher Reiter und eine weibliche Reiterin), die mit den Spielregeln vertraut sind und Reitfähigkeiten besitzen, nehmen daran teil. Die Entfernung sollte nicht mehr als 1000 m betragen. Nach der Tradition wird der weiblichen Reiterin ein Vorsprung von 20 m gegeben. Der junge Mann muss das Mädchen einholen und sie beim Galoppieren küssen oder zumindest mit seinem Kopfschmuck berühren. Beim Zurückgaloppieren ist es das Mädchen, das den jungen Mann jagt, und falls sie ihn einholt, nimmt sie seinen Kopfschmuck. Dies gilt als Zeichen ihres Sieges. Jedes Team wird durch 2 oder 3 Paare von Reitern vertreten. Die Fähigkeiten der Reiter, die Geschwindigkeit der Pferde, die Kleidung der Reiter - all dies wird von den Schiedsrichtern berücksichtigt.